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Me, myself and I – Coaching-Programme

Ich weiss nicht, ob es euch auch so geht, aber zur Zeit prasseln diese Selbsthilfe-, Achtsamkeits-, finde-dein-wahres-Ich und den richtigen-Weg-Ratgeber nur so auf mich ein. Kaum öffne ich facebook, instagram oder scrolle durch den einen oder anderen Blog, schon ploppen sie auf. Natürlich liegt es zum einem daran, dass ich mich auch für diese Themen interessiere, aber zum anderen sehr wahrscheinlich auch daran, das sich damit momentan und wahrscheinlich auch in naher Zukunft sehr viel Geld verdienen lässt. Doch ist da auch ein Mehrwert für den Anwender vorhanden – also ist da wirklich was dran?? Kann es helfen oder hilft man einfach nur demjenigen, der dieses Produkt anbietet, sein Leben damit zu finanzieren?! Denn die meisten, dieser Anbieter haben nicht wirklich eine fundierte Ausbildung, sondern einfach nur für sich den richtigen Weg gefunden und wollen diesen nun auch bei anderen anwenden. Und andere haben einen wirklich langen und intensiv ausgebildeten Weg hinter sich, aber dafür leider zu wenig Instagram-Follower um auf sich aufmerksam zu machen…

Woran erkennt man denn nun wirklich, ob das angeworbene Programm einen weiterbringen kann oder doch nur das eigeneKonto um einige Hundert Euro vermindert. Denn günstig sind sie leider nicht, die Programme, Retreats, Ebooks und Online-Coaching-Anbieter und -Plattformen.

Ich habe auch das eine oder andere Programm getestet und konnte hin und wieder definitiv etwas für mich daraus ziehen, aber meistens handelt es sich lediglich um den Werdegang des einzelnen Protagonisten, der diesen probiert auch für andere anwendbar zu machen. Das heißt konkret, dass meistens – ich möchte hier auch nochmal darauf hinweisen, dass ich nicht alle Anbieter über einen Kamm scheren möchte – der Autor / -in eines Programms meist seinen Weg erzählt und was er / sie alles ausprobiert hat und was es für Auswirkungen auf ihn / sie hatte. Meist sind diese Geschichten und teilweise auch tragischen Erzählungen so dargestellt, dass fast jeder Leser sich in der einen oder anderen Situation wiedererkennt und dadurch Sympathien für den Autor und sein Programm entwickelt und es ihm somit auch leichter fällt hierfür Geld zu zahlen.

Doch was erhält man nun für sein Geld?? Meist sind es doch immer die gleichen Übungen und Systeme, die angeboten werden. Viele sind damit verbunden seine lang- und kurzfristigen Ziele zu definieren und diese dann in kleinere Steps zu zerlegen. Das ist an und für sich auch nicht schlecht, aber was dann?? Soll man dann seinen sicheren Job kündigen und noch einen Blog gründen, am besten ohne jegliches technisches Know-How?? Das kann nicht der Weg ins Glück sein – wohl eher wird es die andere Richtung einschlagen….

Ich finde es sehr gefährlich solche pauschalen Hilfsangebote ins Web zu stellen, denn viele fühlen sich durch dieses „Brain-Washing“ während dieser Programme darin bestärkt  und springen ohne Absicherung ins kalte Wasser.

Es ist auch so einfach mit dem Thema „unglücklich im Beruf“ Geld zu verdienen, denn seien wir mal ehrlich, die wenigsten von uns springen morgens aus dem Bett und freuen sich wie mega auf ihren Job. Dieses Glück haben einfach die wenigsten und die Ursachen hierfür sind so unterschiedlich, angefangen bei dem Bildungsstand über den Familienstand hin zu anderen Einschränkungen.

Aus diesen Gründen sollte jemand, der wirklich unglücklich mit seinem Arbeitsleben ist doch eher einen anderen Weg wählen um hier einen Ausweg zu finden. Manchmal genügt es schon den Arbeitgeber zu wechseln oder innerhalb eines Unternehmens den Aufgabenbereich zu switchen. Oder aber ein Fortbildung neben dem Beruf oder eben doch die klassische Beratung bei einem Psychotherapeuten, ob es denn wirklich an der Aufgabe an sich liegt oder doch einen ganz anderen Ursprung hat.

Wenn man aber Kleinigkeiten in seinem Leben ändern möchte und mit mehr Achtsamkeit und Zufriedenheit durchs Leben gehen möchte, sind in diesen Programmen ganz gewiss viele Ansatzpunkte zu finden, nur ob diese dann immer gleich mehrere Hundert Euro wert sind, stelle ich in Frage.

Meistens genügt es schon eine regelmäßige Meditationspraxis und eine persönliche Morgenroutine, wenn man denn die Zeit hat, zusammen zu stellen sowie eine Sportart, die einem Freude bereitet, in sein Leben zu integrieren. Was natürlich auch nicht fehlen darf, ist Entspannung und ob diese jetzt in Form von einem Buch oder doch einer Netflix Serie stattfindet, ist wahrscheinlich auch egal. Und wer sich noch mehr mit seinem Körper beschäftigen möchte, dem sei Yoga wirklich ans Herz zu legen.

Aber bei all diesen momentan angebotenen Selbstfindungsprogrammen, dem Finden des wahren und glücklichen Ichs, des wahren Wegs ins Glück und sonstigen Online-Coaching Programmen möchte ich nur davor warnen all zu schnell die Kreditkarte zu zücken und sich lieber selbst zu fragen, was fehlt mir gerade und was würde mir im Moment und auch für länger wirklich Freude bereiten?? Wahrscheinlich reicht manchmal schon ein Glas Rotwein und ein gutes Gespräch mit engen Freunden, die einen schon lange kennen und einem wahrscheinlich die besseren Ratschläge geben können.

Aber wie schon gesagt, ich möchte hier nicht alle Anbieter schlecht machen oder davor warnen, denn es sind bestimmt auch verdammt viele gute dabei – nur informiert euch gut davor.

Ich würde mich sehr über eure Erfahrungen, Tipps und Kommentare jeder Art freuen.

 

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